Rauchsucht oder nur Gewohnheit?

von Götz Uwe Kreß 

Rauchsucht oder Lebensstil? 

Rauchsucht??? Häufig wird Rauchen bloß als schlechte Angewohnheit angesehen. Aber stimmt das?
Handelt es sich bei regelmäßigem Tabak- Konsum um einen Lebensstil? Oder muss ab einem bestimmten Moment nicht vielmehr eine Rauchsucht- Erkrankung festgestellt werden?

Inhalt

"Ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich wollte. Ich will aber nicht!"
Diese Aussage hört man von manchen Rauchern immer wieder einmal.
Dieser Artikel greift die Frage auf, ob Rauchen nicht in Wirklichkeit eine Rauchsucht ist.
Unterliegt Rauchen der freien Willensentscheidung? Zu welchen Ergebnissen kommt die Wissenschaft? Erfahre mehr!

Rauchsucht oder Gewohnheit? Können Raucher ihr Rauchverhalten überhaupt kontrollieren? Oder unterliegen sie einem inneren Zwang, rauchen zu müssen? Handelt es sich beim Rauchen also um Lifestyle oder um eine Sucht? Ist Tabak nun ein Genussmittel oder ein Suchtmittel?

Seit Jahren schon wird in medizinischen Fachkreisen eine kontroverse Diskussion darüber geführt. Ist Rauchen nicht in Wirklichkeit eine echte Suchterkrankung? Es gibt inzwischen eine Menge Untersuchungen, die genau zu diesem Schluß kommen.

In Befragungen wurde eines wiederholt deutlich. Viele Raucher wollen eigentlich aufhören. Trotzdem rauchen sie aber weiter. So mancher hat bereits zwei, drei oder mehr erfolglose Aufhörversuche hinter sich gebracht.

Dabei zeigt sich immer wieder. Der Wille zum Aufhören allein reicht nur in seltenen Fällen aus. Mit seiner Willensentscheidung allein schafft es offensichtlich kaum eine Raucher. Die führt in den weitaus meisten Fällen eben NICHT dazu, das Rauchen tatsächlich dauerhaft zu lassen.

Willensfreiheit

Die Willensentscheidung führt bei Rauchern nur selten dazu, dass diese wirklich Nichtraucher werden.

Damit stehen Raucher und Raucherinnen übrigens nicht allein da. Sie gehören zu einer großen Gruppe von geschätzten 90 Prozent aller Menschen. Die meisten von uns haben etwas, auf das sie nicht mehr verzichten können. Ob Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol oder eben Rauchen. Es gibt Menschen, die scheinbar nicht mehr „ohne“ zurecht zu kommen. Die nicht aufhören können.

Dass es solche Abhängigkeiten bei Medikamenten und bei illegalen Drogen gibt, ist ja bekannt. Darin stimmen die meisten Leute überein. Doch bei den erlaubten, legalen Genussmitteln wird das oft anders gesehen. Tatsächlich mündet Genuss ja auch nicht in jedem Fall in eine Sucht. Und doch ist das häufiger der Fall, als Betroffene glauben möchten.

Neue Erkenntnisse

Ist Rauchen also ein selbstbestimmtes Verhalten? Dann wäre wohl jemand, der trotz besseren Wissens weiterhin raucht, einfach nicht konsequent! Vielleicht will er oder sie ja gar nicht wirklich aufhören?

Oder weist die Unfähigkeit zum Rauchen Aufhören nicht doch auf eine Suchterkrankung hin, auf eine "Rauchsucht" oder besser gesagt Nikotinsucht?

Gerade dieses "nicht-wollen-können" ist ja schließlich ein Merkmal von süchtigem Verhalten. Ergebnisse aus Psychologie und Neurobiologie bestätigen genau diese Schlussfolgerung.

Auch in der Tabakindustrie selber legten Untersuchungsergebnisse nahe, bei Rauchern eine Sucht zu vermuten.

Zum Beispiel haben aufgrund von Ergebnissen wissenschaftlicher Experimente bereits 1996 Insider des Tabakkonzerns Philip Morris festgestellt: 

Nikotin hat die Eigenschaften einer Mißbrauchsdroge ähnlich wie bei Kokain, Morphium und Alkohol. 

Und: Warum rauchen die Leute überhaupt? Um sich zu entspannen, wegen des Geschmacks, aus Langeweile, um etwas mit den Händen zu tun… Aber vor allem rauchen sie weiter, weil sie es nicht schaffen damit aufzuhören.

Tabakindustrie über rauchsucht

Insider des Tabakkonzerns Philip Morris 1996:

Nikotin hat die Eigenschaften einer Mißbrauchsdroge ähnlich wie bei Kokain, Morphium und Alkohol. ... Warum rauchen die Leute überhaupt? ... weil sie es nicht schaffen damit aufzuhören!

Und noch weitere Merkmale für eine Abhängigkeit liegen vor!

Gewöhnungseffekt

Zur Gewöhnung zählt die Entwicklung einer Toleranz. Ein Raucher kann nach und nach viel höhere Mengen an Nikotin vertragen als ein Nichtraucher. Der Organismus eines Nichtrauchers würde bei solchen Mengen alle Anzeichen einer Nikotinvergiftung aufweisen:

  • Übelkeit bis zum Erbrechen,
  • Zittern,
  • Herzklopfen und Kreislaufprobleme,
  • Schwindelgefühl,
  • Blässe der Haut,
  • Stuhldrang.

Diese Erscheinungen hat jemand, der zum ersten Mal raucht und sich dabei gleich eine große Dosis Nikotin zuführt. Der Gewohnheitsraucher hat sich hingegen an das Gift gewöhnt. Bei ihm treten diese Symptome nicht mehr auf.

Entzugssymptome

Auch Entzugssymptome sprechen für eine Abhängigkeit, für eine Rauchsucht. Diese setzen schon bald nach der letzten Zigarette des Rauchers ein. Durch eine erneute Nikotinzufuhr nehmen sie wieder ab und werden geringer.

Was aber geschieht, wenn die Zufuhr ausbleibt? Was, wenn der Raucher oder die Raucherin keine Gelegenheit für die nächste Zigarette bekommt?

  • Dann steigern sich Unruhe, Reizbarkeit und Nervosität.
  • Eventuell lässt die Konzentrationsfähigkeit nach.
  • Es können Schlafstörungen auftreten.
  • Auch Kopfschmerzen,
  • depressive Stimmung und
  • starker Appetit können dazu kommen.

Diese Symptome steigern sich häufig in den ersten Stunden. Sie erreichen ihren Höhepunkt dann nach etwa zwei Tagen. Danach klingen sie wieder ab. Im Lauf der folgenden Woche verschwinden sie in meisten Fällen. Individuelle Unterschiede von Person zu Person sind dabei allerdings groß. Man könnte erwarten, dass das vor allem davon abhängt, wie lange und wie viel vorher geraucht wurde. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Kontrollverlust

Ein weiteres Merkmal einer Abhängigkeit ist der Kontrollverlust. Der Raucher hat dann also tatsächlich keine willentliche Kontrolle mehr über sein Verhalten. Bewusste, willentliche Entscheidungen zum Rauchstopp oder zum Rauchen aufhören sind nicht mehr ohne weiteres möglich. Manche Betroffene können sich allerdings das nicht eingestehen. Sie sagen dann: "Ich könnte jederzeit aufhören. Ich will aber nicht."

Genau dieselbe Art von Verdrängung kann man auch bei anderen Süchten feststellen.

Dies zeigt sich anfangs nur in geringem Maß. Zu dieser Zeit kann der Raucher noch frei entscheiden. Erst nach einer gewissen Gewöhnungsphase wird der unliebsame Effekt des Kontrollverlustes stark bis übermächtig. Dann ist nichts mehr mit Entscheidung. Der Raucher oder die Raucherin folgt jetzt einem inneren Zwang zum Rauchen.

Die Person versucht vielleicht, zeitweise oder gänzlich ohne Nikotin auszukommen und mit Rauchen aufzuhören. Sie schafft es jedoch in den meisten Fällen nicht, dies dann auch wie geplant durchzuhalten.

Dabei zeigte sich, dass nur etwa 5% aller Raucher ohne professionelle Unterstützung erfolgreich vom Rauchen wegkommen. Nur 5 von 10 schaffen es, mit Willenskraft dauerhaft Nichtraucher zu werden und ihre Rauchsucht zu überwinden.

Veränderungen von Nervenzellen

Auch die Nervenzellen verändern sich mit der Zeit. Sie passen sich an die regelmäßigen Nikotingaben an. Unser Körper schützt das Gehirn zum Schutz vor Schadstoffen durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke. Das Nervengift Nikotin jedoch kann die Schutzwand durchbrechen.

Nikotin gelangt aus diesem Grund beim Rauchen innerhalb weniger Sekunden von der Lunge ins Gehirn. Dort greift es in den Stoffwechsel ein. Es löst bei einer bestimmten Gruppe von Nervenzellen eine Reaktion aus. Diese Zellen werden Rezeptoren genannt, was soviel heißt wie Empfänger.

Diese Empfänger verändern sich mit häufigerer Zufuhr von Nikotin. Und zwar messbar, sowohl in ihrer Größe als auch in der Anzahl. Sie lernen gewissermaßen dazu. Sie passen sich der neuen Normalität eines Raucherlebens mit regelmäßig verfügbarem Nikotin an.

Auch dies weist auf den Suchtcharakter des Rauchens hin und bestätigt also das Vorliegen einer Rauchsucht oder Nikotinsucht.

Wirkung auf Tiere

Nicht nur bei Menschen tritt der Gewöhnungseffekt auf. Sondern auch bei Tieren.

Bereits im Jahr 1903 wurde in Experimenten bewiesen, dass bei regelmäßiger Nikotinzufuhr das Auftreten von Vergiftungserscheinungen geringer wurde. Die Toleranz wurde größer. Es wurden also nach und nach  größere Mengen des Giftes nötig, um die gleichen Wirkungen hervorzurufen.

Und weiterhin wurde noch beobachtet: Die Tiere wollten bald mehr von dem Stoff. Schnell konnten sie nicht mehr genug davon bekommen- genau wie bei Heroin und anderen starken Drogen!

Vererbung

Es wurde vor kurzem nachgewiesen, dass eine Neigung zur Nikotinabhängigkeit mit bestimmten Genen vererbt werden kann.

Dabei wurden das THP-1 und das THP-2-Gen identifiziert. Beide Gene haben wohl einen bedeutsamen Einfluss auf die Entwicklung einer Nikotinsucht. Allerdings werden solche vererbten Neigungen auch erheblich durch  verschiedene Umweltfaktoren beeinflusst.

Wege aus der Rauchsucht

Man kann also sagen, dass es anscheinend zutrifft: Rauchen ist nicht nur eine Gewohnheit.

Daher ist es auf jeden Fall ratsam, dass aufhörwillige Raucher die Angelegenheit sehr ernst nehmen. Bei einer Suchtentwöhnung sollte man nämlich einige Dinge beachten. Denn die selbstschädigende Verhaltensweise soll ja schließlich zuverlässig und auf Dauer überwunden werden.

Die körperlichen Suchtaspekte sind zum Glück ziemlich gering. Auf jeden Fall sind sie weit entfernt von einer Alkoholsucht oder einer Morphinsucht. Körperliche Entzugserscheinungen können meistens ziemlich leicht und in kurzer Zeit überwunden werden. Weitaus größere Probleme macht in der Regel die psychische Abhängigkeit.

Nun können Erfahrungen beim Rauchen Aufhören ausgesprochen hilfreich sein, die Ausstiegswillige mit anderen Süchten gemacht haben. Auf solche Erfahrungen haben Anbieter von Raucherentwöhnungen ihre Konzepte zumindest teilweise aufgebaut. Eine professionelle Rauchentwöhnung verspricht auch von daher eine vielfach höhere Erfolgschance gegenüber dem Selbstversuch.

Die Chancen ist im Eigenversuch mit einem sogenannte „kalten Entzug“ regelmäßig enttäuschend klein. (In der englischen Sprache wird dies drastisch und anschaulich als „cold turkey“ bezeichnet, was auf deutsch ein „kalter Truthahn“ ist.)

Als Teilnehmer einer fundierten Raucherentwöhnung haben Raucher und Raucherinnen im Gegensatz zum Alleingang erwiesenermaßen wesentlich bessere Chancen. Je nach Methode kommen sie dabei nämlich mit 10fach größerer Wahrscheinlichkeit vom Glimmstängel weg.

Zusammenfassung

Ergebnisse von wissenschaftlichen Forschungen bestätigen den Suchtcharakter des Rauchens.
Gewöhnungseffekt und Kontrollverlust deuten ebenfalls darauf hin. Auch körperliche Veränderungen der Nervenzellen sind nachweisbar. Sogar Vererbungsfaktoren wurden entdeckt.
Ausstiegswillige sollte daher auf professionelle Begleitung nicht verzichten.

Als sensibler oder hochsensibler Mensch bist du besonders anfällig für die zerstörerische Rauchsucht.

Der Grund: Innere Konflikte haben sich als sogenannter Neurostress im Körpergeschehen niedergeschlagen und beeinflussen auf unbewusste Weise deine Handlungen.

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Quellen

Suchtmerkmale beim Rauchen in einem Zeitschriftenartikel .
Ein weiterer dazu.
Ein anderer in einem ärztlichen Fachorgan.
Zur Nikotingewöhnung bei Tieren
Mehr zu Vererbbarkeit hier
Überlegungen zur Wortherkunft im englischen.

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